Mittwoch, 3. Mai 2023, 19.30 Uhr,
Eichstätt, Dompfarrheim St. Marien,
Pater-Philipp-Jeningen-Platz
Die westfälische Adlige Benedicta von Spiegel (1874-1950) war eine weltläufige und politische Benediktinerin. Nach Stationen in Maredret und Eibingen wurde St. Walburg in Eichstätt ihre Klosterheimat. 1926 zur Äbtissin gewählt manövrierte sie ihr Kloster durch die NS-Zeit. Sie gehörte dem Widerstandskreis um den Journalisten Fritz Gerlich an. Von Spiegel gründete 1934 in Boulder/Colorada ein Kloster. „The First Lady Abbess ever“ auf amerikanischem Boden wurde zum Medienereignis.
Die jetzige amtierende St. Walburger Äbtissin stammt aus diesem Kloster.
Unter Lebensgefahr verhandelte Benedicta von Spiegel zum Kriegsende 1945 mit den Alliierten über die kampflose Übergabe Eichstätts.
Ein Schwerpunkt des Vortrages wird auf dieser Zeit liegen. Dabei soll dargestellt werden, dass von Spiegel bei der friedlichen, aber lebensgefährlichen Übergabe der Stadt eine Schlüsselrolle innehatte und nach der Machtübernahme durch amerikanische Besatzungstruppen schnell einen direkten Draht zu dem Eichstätter US-Befehlshaber fand. Dabei kamen ihre langjährigen Verbindungen nach Amerika und England nicht nur ihrer Abtei zugute.
Zur Autorin: Dr. phil. Gerlinde Gräfin von Westphalen studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften. 20 Jahre leitete sie eine eigene Kunstgalerie in Thüringen und kuratierte Ausstellungen. Seit 2020 lebt sie in Paderborn und arbeitet als Publizistin.
Veranstalter: Kath. Erwachsenenbildung (KEB) Eichstätt-Ingolstadt; Buchhandlung St. Willibald